Was, ist das schon das Leben?
Noch lange, bevor man die Sonne erkennt,lebt man angeblich schon längstund wesentlich schneller, als du dir denkst,wachsen dann Flügel durchs Hemd. Was ist das schon, das Leben.[2006]
Noch lange, bevor man die Sonne erkennt,lebt man angeblich schon längstund wesentlich schneller, als du dir denkst,wachsen dann Flügel durchs Hemd. Was ist das schon, das Leben.[2006]
[an Opa Gerhard zum 75. Geburtstag]Nicht mehr als zwölf, nimmt man die Summe quer,in Wirklichkeit gut sechsmal so viel,Hundert hat man, wären es Fünfundzwanzig mehr,die sind zu schaffen, wenn man will. Zahlen sind nüchtern und je nach Beliebengroß oder klein;900 Monate, 27000 Tage schon hier gebliebensind kaum acht Jahrzehnte – darauf lässt man sich ein….
[an Oma Anni]Als ich zur Welt kam, soviel kann ich sagen,musstest du fortan den Titel ertragenOma zu sein und ferner zu bleiben.Das ließ sich seitdem wohl auch nicht mehr vermeiden. Ich mühte mich redlich, mit all meiner Kraftdir deine zu rauben, ich war eben klein,Ich hab’ es zuweilen beinahe geschafftund nie so gemeint, um ehrlich…
Du hast mich ganz einfach so vergessen,du siehst mich an und siehst nichts mehr dabei.Wir haben zeitlebens nebeneinander gesessen.Was ich jetzt in den Wald rufe, gibt er nie wieder frei. Du kannst nicht verhindern, dass dir alles entgleitet.Irgendeine Emotion wäre schon ein großes Geschenk.Es traf dich nahezu heimlich und völlig unvorbereitet,wie Wasser im Sieb, zerrinnt,…
[an Oma Gitti]Man kann es mitnichten vermeiden,der Jugend davon zu spazierenund immerzu gleich jung zu bleiben,mag Utopien beschreiben,doch niemals wirklich passieren. Nun feierst Du wieder Geburtstag,wie jedes Jahr um diese Zeit,und sicher, wenn man es kurz sagt,ist man es manches Mal leid. Es war doch gerade erst gestern,da hast du den letzten begangenim Fernsehen lief…
Fast immer, wenn ich vom Arbeiten kam,saß er dort drüben und trank seinen Wein,ich legte ihm manchmal Brot in den Arm,verharrte ein wenig und ging danach heim. Ich dachte dann lange über ihn nach,und schämte mich etwas, denn mir ging es gut,mich wunderte einmal, dass er nie sprach,er lächelte wenig und trug einen Hut. Die…
(an Bernhard v. d. Pütten)Es ist an der Zeit eine Pause zu machenund sich zu erinnern, was denn geschah,über die Faxen von damals zu lachenund sich zu bedanken, für jedes Jahr. Noch einmal seine Geschichten erzählen,nochmals erleben, wie es denn war,die Schiffe, das Meer und Matrosenseelenund sich zu bedanken, für jedes Jahr. Es ist an…
Wieder eine Etappe,wieder ein Stückchen vom Weg,wieder fällt eine Klappeals Szenenwechselbeleg. Wieder verhelfen Verbändegegen die letzten Blessuren.Die Zeit setzt den Schmerzen ein Endeund formt aus den Naben Uhren. Wieder vergisst man Geschichtenund wieder schließt eine Tür,das wird die Gedanken vernichten,wir hassen sie manchmal dafür. Man rechnet so oft variabel,zu schnell können Vorzeichen drehen,dann hilft in…