Der Kahn
Im Schilfdickicht, wo es kraftvoll gedeiht,
lag, von Natur umspielt und gefangen,
ein rostroter Kahn, der sich mit den langen
Wellenbergen zur Ruhe neigt.
Er wiegt sich nur langsam, er kennt seine Frist
und rostet hinüber in die Natur
und schmilzt, wenn es regnet, doch hält er sich stur,
da er längst auf Grund gegangen ist.
Und manchmal im Herbst, wenn er gar nicht mehr kann
und schon erwägte sich aufzugeben,
klopft eine Entenfamilie an
(und baut dann ihr Nest direkt in den Kahn)
und schenkt ihm ein Stückchen von ihrem Leben…
[2005]