Mond
Auf dem Mond zu sterben, wäre nicht schön,
dann könnte man ihn, im letzten Moment, ja gar nicht mehr sehen
Auf dem Mond zu sterben, wäre nicht schön,
dann könnte man ihn, im letzten Moment, ja gar nicht mehr sehen
Am Stadtrand von Moskau, würde man sagen,lag eine Siedlung im Nadelbaumwald.Es gibt hier bei Weitem noch schlechtere Lagen,die Sonne schien auf den vereisten Asphalt. Vor Ort stand ein Lada, es war so ein blauer,doch nachts hat wohl jemand drei Räder gestohlen.Nun hat der Besitzer wohl Sorgen, genauer;er muss sich ein neues Radtrio holen. Pneus müssen…
Sie schweigen beim Gang durch die Wälderund zeigen die Maschinerieund schneiden sich Wege für Gelderder Holz- und Papierindustrie. Sie treiben die Ketten in Rinde,dann neigen die Kronen sich abund leiden im elenden Winde.Sie weiden hier fast jeden Tag. Es wird keine Eingabe geben,weil keiner vor Ort sie hier schreibt,der Wald protestiert nicht mit Reden,ist keiner,…
Schweißnasse Finger ans Lenkrad gebundender Drehzahlmesser vernichtet Benzin,adrenalinreich den Nullpunkt gefunden,um ihm in Sekunden schnell zu entfliehen. Die Menge lechzt showgeil nach Sensationellem.Des Anderen Auspuff schreit unsagbar laut.Die Schöne am Start schleudert erst ein paar Wellen,dann wirft sie die Bluse direkt in den Staub. Adrenalin schießt in die Vergaser.Reifen schleifen den Asphalt fast wundund zwei selbsternannte Autobahnraserbrettern…
[an meine Mitschüler zum Ende der Schulzeit]Wir kennen uns tatsächlich lange,nur um nicht zu sagen gut,von damals aus der Essenschlange,als man noch so kleine strammeEssenmarken mit sich trug. Wir lernten schnell die Lehraufgaben,statt zu lösen, zu umgehenund hatten so, an solchen Tagen(Lehrer nannten es Betragen)lauter schlechte Noten stehen. Wir liegen in den letzten Zügen,die schon…
Man tut sich schwer mit großen Schwüren,welche ferne Zeit betreffen,lässt sich lieber eins zwei Türenoffen, um ein Hintertreffenzu vermeiden, denn ein Sturzwäre schmerzhaft, doch bei dirist mein Leben noch zu kurz:Du bist meine eine Tür![2012]
Der runde Vollmond stehtam Himmel ganz allein,so ist die Schicht, er kann ja nichts dafür.Er leuchtet noch so spätden letzten Säufer Heim.Der Kneiper schließt benommen seine Tür. Geräusche werden wach,die niemand wirklich hört,außer jenem, der sie wirklich hören will.Die Straßenbahn macht Krach,woran sich keiner stört,denn kurz darauf ist alles wieder still. Die Stadt schläft niemals…