Kleines Mädchen, gleisnah
Die Sonne brennt Rost von den Gleisen
und taucht sie in allerhand Farben
und dann und wann sieht man die Leute verreisen
und Wurst im Mitropawagen verspeisen
und keine Zeit zum Zurückwinken haben.
[2005]
Die Sonne brennt Rost von den Gleisen
und taucht sie in allerhand Farben
und dann und wann sieht man die Leute verreisen
und Wurst im Mitropawagen verspeisen
und keine Zeit zum Zurückwinken haben.
[2005]
Das Mountainbike vom Kapitän,hat noch nie in all den Jahrenauch nur einen Berg gesehen,geschweige denn befahren.So wird es still im Hafen stehenUnd wie sein Herrchen KapitänRuhe bewaren.[2008]
Die Tür geht auf und hinterleuchtet,trat ein Neuer in die Bar.Ein schnelles Bier und frisch befeuchtetblieb er zwei Momente da. Dann stand er auf, um zu erfragen,wer der Barkas-Eigner sei;“[…] von dem weißen, vor dem Laden,schöner Wagen, nebenbei.“ Der Barbesitzer wollte wissen,wem er dieses Lob verdankt?“Sofort weg, der steht beschissen!“Und wieder grüßt das Ordnungsamt![2011]
Die Freundschaft ist längst formatiert,sie wartet hinter jedem Klick.Man fragt sie an, sie wird quittiert,je nachdem, wie schnell man drückt. Alles katalogisiert,keine Freundschaft wird vergessenund ein Merksystem notiertGröße, Alter, Lieblingsessen. Und welches Fest sie auch bestreiten,wirklich jeder gratuliert,der Austausch vieler Herzlichkeitenwurde automatisiert. Was bleibt, sind Freunde und zuletztdie Frage, wie man trotzdem trennt,wen man davon…
(an Frau Fischer)Kein Bisschen Kosten, wie Steuern und Parken,kein bis zum Liefertermin darauf warten,kein Vogelflatsch, gleich nach dem Polieren,und gar kein, im Winter, Türschlösserzufrieren.Nicht ein Fahrerfluchtbeulenproblem –einfach nur schön.[2009]
[zu einem Bild von Marion Beese]Der Tag ist noch etwas verschwommen,die Glieder sind zittrig und schwach.Ich sehe die Küche benommenund gehe den Händen nach. Die Kaffeemaschine muss laufen,der Kaffeepott steht schon bereit,Zeit, eine Zeitung zu kaufen,die mich aus den Träumen befreit. Der Morgen schmeckt wieder zu bitter,das Titelblatt zeichnet nur Frust,draußen steht das Gewitterund drinnen…
Am Anfang, nach dem ersten Schreizählt man noch die Stunden,später sieht man sich dabeidie Zeit auf Tage runden. Wochen werden monatsweiseweiter ausgedehnt.Als Jahreszyklus wächst es leisebis in das Jahrzehnt. Man zählt und zählt bis sie uns dannbehutsam heimwärts schieben.Auf was man dann noch zählen kann?Auf Menschen, die uns lieben.