Stillleben im Hafenbecken
Eine Nussschale treibt um ihren Marterpfahl,
gefesselt auf ewig oder wenigstens bis zum nächsten Orkan.
Der Bug geschunden, die Deckbohlen verwunden
die Männer verschwunden, wie viele auch immer es waren.
Eine Nussschale stirbt an ihrem Marterpfahl,
vom Sturm stranguliert und hinterrücks vom Wasser gefressen.
Nach backbord gekentert, von Fischen geentert,
das Schicksal verplempert, was wir vergessen.
Ohne Nussschale steht noch ein Marterpfahl,
bis der Hafen den Platz für ein brandneues Trockendock lichtet:
Junge Sägen durchtrennen, was die Alten nur kennen,
so wird man von Henker erst hin- und dann vom Denker hübsch hergerichtet.
[2013]